Dämonen und Befreiung: Ein biblischer Leitfaden

Das Thema „Dämonen und böse Mächte“ wird in vielen christlichen Gemeinden, insbesondere in westlichen Ländern, oft gemieden. Es haftet ein bitterer Beigeschmack daran, da die Kirchengeschichte viel Missbrauch in diesem Bereich aufweist. Doch die Bibel ist klar: Böse Mächte existieren, und Jesus Christus hat uns einen Auftrag und die Vollmacht gegeben, sie zu bekämpfen.

Gerade im Heilungsdienst oder in der Seelsorge begegnen wir immer wieder Menschen mit Störungen, die nicht primär aus körperlichen oder psychischen Erkrankungen herrühren. Auch beim Evangelisieren, etwa bei der Lebensübergabe an Jesus, stoßen wir auf Widerstände von der „anderen Seite“. Manchmal sind alte Lasten und Flüche aus der Vergangenheit ungebrochen, Bündnisse aus früheren Verbindungen nicht getrennt oder Traumata nie bewältigt worden. Es gibt noch vieles mehr, das uns beeinflussen kann, und wir wollen hier tiefer in dieses wichtige Thema eintauchen.

Jesus selbst gab uns in Markus 16,15-17 einen klaren Auftrag:

„Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung. Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird gerettet werden; wer aber ungläubig ist, wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; werden Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.“

Dies ist unser Auftrag als Christen: die Werke Jesu weiterzuführen, zu dienen und Gott zu verherrlichen! Zeichen sollen denen folgen, die glauben! Unsere Quellen für diesen Artikel sind die Bibel und anerkannte theologische Literatur, die sich mit dem Befreiungsdienst auseinandersetzt.

Werkzeuge eines Christen im geistlichen Kampf

Jesus gab uns diesen Auftrag, der sicherlich nicht alltäglich im Gottesdienst oder in Gesprächen mit anderen Christen ist. Doch wir sind durch Jesus mit allem ausgestattet, was wir brauchen, um seine Werke weiterzuführen und „die Werke des Teufels zu zerstören“.

• Die Bibel – Das Wort Gottes: Sie ist unser Fundament, die Wahrheit, die uns leitet und schützt.
• Die Vollmacht Jesu: Jesus lehrte mit Vollmacht das ganze Evangelium, immer im Einklang mit dem Willen des Vaters. Er sagte zu seinen Jüngern in Matthäus 10,7-8: „Wenn ihr aber hingeht, predigt und sprecht: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus!“ Dies ist die gleiche Vollmacht, die er uns gegeben hat.
• Der Heilige Geist: In Johannes 16,13 sagt Jesus: „Wenn aber der Geist der Wahrheit kommt, werdet ihr die Wahrheit vollständig erfassen. Denn er redet nicht in seinem Auftrag, sondern gibt nur weiter, was ihm gesagt wurde. Auch was in Zukunft auf euch wartet, wird er euch verkünden.“ Der Heilige Geist ist unser Führer, unser Beistand und unsere Kraftquelle im geistlichen Kampf.

Epheser 6,14-17 beschreibt die geistliche Rüstung, die uns schützt und befähigt:

„So steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, bekleidet mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums des Friedens! Bei alldem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt! Nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort!“

Wer ist Satan?

Es gibt viele falsche Vorstellungen von Satan und seinem Reich, sowohl in der Populärkultur als auch bei manchen Christen. Manche sehen ihn nicht als Person, finden ihn geheimnisvoll oder fürchten sich vor dem Thema. Andere wiederum akzeptieren seine Existenz und die böser Geister. Um ihn zu bekämpfen, müssen wir wissen, wer er ist.

Gott ist der Einzige, der schon immer existiert hat. Er schuf alle anderen geistlichen Wesen, die Engel, die Cherubim, die Serafim und auch Satan (siehe 1. Mose 3,24; Jesaja 6,71; Offenbarung 4,5-9). Satan wurde also ebenso von Gott erschaffen. Er trug ursprünglich den Namen „Luzifer“, was „der Helle und Erleuchtete“ bedeutet, und er war nicht böse. Hesekiel 28,13-14 beschreibt ihn so:

„Du hast in Eden gewohnt, dem Garten Gottes. Du warst mit allen nur denkbaren Edelsteinen geschmückt: Sarder, Topas, Diamant… Sie wurden dir am Tag deiner Erschaffung geschenkt. Du warst ein glänzender Engelswächter. Du hattest Zutritt zum heiligen Berg Gottes und bist zwischen den feurigen Steinen umhergegangen.“

Luzifer wollte jedoch wie Gott sein und rebellierte gegen seinen Schöpfer. Er wollte unabhängig von Gott sein. In Jesaja 14,13-14 sagt Luzifer:

„Ich will zum Himmel aufsteigen! Ich will hoch über den Sternen Gottes meinen Thron aufrichten! Ich will mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äußersten Norden! Ich will dem Höchsten mich gleich machen!“

Dies führte zu Gottes Strafe, und er wurde vom Berg Gottes hinabgeworfen. Jesus selbst sagte in Lukas 10,18: „Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.“ Luzifer beeinflusste auch andere Engel, vermutlich ein Drittel, die ebenfalls mit ihm aus dem Himmel geworfen wurden. Offenbarung 12,4 besagt: „Und sein Schwanz (des großen Drachens) zieht den dritten Teil der Sterne des Himmels fort; und er warf sie auf die Erde.“ Satan hat nun ein Bündnis mit diesen gefallenen Geistwesen geschlossen, die verschiedene Funktionen, Autoritäten und Vollmachten in unterschiedlichen Sphären haben.

Namen und Wirkungsbereich Satans

In der Bibel hat Satan viele Namen, die seine verschiedenen Aspekte und Rollen widerspiegeln:

Er herrscht nun in der niedrigeren Sphäre, die den Planeten Erde einschließt. Sein ursprünglicher Wirkungskreis war vor dem Thron Gottes. Als Jesus zum Himmel auffuhr, ist er durch die Himmel gegangen (Hebräer 4,14), und er ist hinaufgestiegen über alle Himmel (Epheser 4,10), um Herr über alles zu sein. Als Satan Jesus versuchte, ging er davon aus, dass die Königreiche dieser Welt ihm gehörten, und bot sie Jesus an (Matthäus 4,8-9). Jesus stritt seine Autorität darüber nicht ab. Satans Wirkungsbereich ist also hier in dieser Welt. Offenbarung 2,12-13 deutet an, dass Satans irdisches Hauptquartier in der Gegend von Pergamon lag, einem Ort, der heute in der Türkei liegt und für das Evangelium nur schwer zugänglich ist.

Ziele Satans

Satan steht gegen Gott und alles, wofür Gottes Königreich steht. Im Garten Eden verführte er Adam und Eva, was zur Sünde und zur Vertreibung aus dem Paradies führte. Im Alten Testament, wie im Buch Hiob, wird deutlich, dass Satan nur so weit gehen kann, wie Gott es zulässt. Gott hat das letzte Wort (Hiob 2,4-7).

Gott, der seine Schöpfung liebte, hatte bereits einen Plan. In 1. Mose 3,15 steht: „Von nun an setzte ich Feindschaft zwischen dir und der Frau und deinen Nachkommen und ihren Nachkommen. Er wird dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in seine Ferse beißen.“ Dies ist die erste Ankündigung von Christus: „du wirst ihn in seine Ferse beißen“ bezieht sich auf Satans Versuche, Christus während seines Lebens auf der Erde zu besiegen. „Er wird dir den Kopf zertreten“ ist eine Voraussage der endgültigen Niederlage Satans, als Jesus von den Toten auferstand.

Als Jesus geboren wurde, war Satans Ziel von Anfang an, ihn zu besiegen. Er benutzte Judas, um Jesus zu verraten, stachelte die Menge zur Feindseligkeit auf und führte sein Werk durch Pilatus fort, um Jesus zum Tod am Kreuz zu verurteilen. Satan glaubte, den Sieg errungen zu haben. Doch durch Gottes Weisheit, der alles in seinen Händen hält, wurde dies zu Satans endgültiger und absoluter Niederlage. Der auferstandene Christus hat Sünde, Tod und Satan überwunden und besiegt.

Obwohl besiegt, kämpft Satan weiter. Seine Feindschaft richtet sich nun auf die Jünger und Nachfolger Jesu. In Offenbarung 12,12 lesen wir: „Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat eine große Wut, da er weiß, dass er nur eine kurze Zeit hat!“ Jeder wiedergeborene Christ und jeder, der Jesus kennenlernen will, ist Satan ein Dorn im Auge. Mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, versucht er uns und wir erleben Anfechtungen. Am Tag des Jüngsten Gerichts werden wir von Satan befreit sein, und dieser Tatsache ist er sich bewusst.

Gott ist allgegenwärtig, das heißt, er ist immer und überall. Im Gegensatz dazu kann Satan zu einem Zeitpunkt nur an einer Stelle sein. Deshalb braucht er eine Armee, nur mit anderen gefallenen Geistwesen kann er auf der ganzen Welt wirken.

Die Helfer Satans – Dämonen

Satans Armee ist gut aufgestellt, sie haben verschiedene Dienstgrade und unterschiedliche Autorität. Die Begriffe Dämonen und böse Geister sind Synonyme und können beliebig ausgetauscht werden.

Ursprung und Wesen der Dämonen

Der Ursprung und die Herkunft der Dämonen werden in der Bibel nicht explizit erklärt. Aber wir lesen, dass es sie gibt und dass wir Autorität und Vollmacht haben, sie zu bekämpfen. Dämonen sind lebendige und intelligente Wesen, wahrscheinlich ohne eigenen Körper. Sie sind verdorben und ähneln Satan, dem sie dienen. Sie wollen den Menschen, der im Bilde Gottes geschaffen wurde, verderben. Deshalb suchen sie sich Körper von Menschen aus, um ihre Persönlichkeit besser Ausdruck zu verleihen und um ihn zu beeinflussen.

Die Vorstellung von Wesen, die nicht göttlich sind, aber dennoch übermenschliche Kräfte besitzen, entwickelte sich wahrscheinlich an der Grenze vom Polytheismus zum Monotheismus. Man stufte andere Götter herab, erklärte sie für weniger mächtig und böse, sodass sie keine Konkurrenz mehr für den einen, wahren Gott Israels waren. In der Septuaginta, der antiken griechischen Übersetzung des Alten Testaments, prägte sich die Bezeichnung „Dämonen“ (altgriechisch „daímōn“ für „Schicksalsbringer“) als Begriff für die bösen Mächte, die sich in Abgrenzung zu Gott konkretisierten.

Dämonen werden in der Bibel oft mit Chaos und Wüste in Verbindung gebracht, da diese Bereiche für die Menschen schwer zu kontrollieren waren und ein Gegenbild zur Schöpfung Gottes bildeten. Beispiele für Dämonen im Alten Testament sind Reschef (Seuche, Krankheitsbringer), Asmodäus (Dämon des Zornes) und Beelzebul (Herr der Fliegen), der im Neuen Testament sogar zum Herrscher unter den Dämonen wird (Markus 3,22).

Eigenschaften eines Dämons in der Bibel:

• Freier Wille: „Wenn ein Dämon ausgetrieben wird, irrt er so lange ruhelos umher, bis er ein neues Opfer gefunden hat. Findet er keins, entschließt er sich: 'Ich will dorthin zurückkehren, woher ich gekommen bin…'.“ (Matthäus 12,43-44)
• Wissen: „Und sogleich war in ihrer Synagoge ein Mensch mit einem unreinen Geist, und er schrie auf und sagte: 'Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus, Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich kenne dich, wer du bist: der Heilige Gottes.'“ (Markus 1,23-24)
• Stimme (bzw. Sprache): „Wenn die unreinen Geister ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien und sprachen: 'Du bist der Sohn Gottes.' Und er bedrohte sie sehr, dass sie ihn nicht offenbar machten.“ (Markus 3,11-12)
• Emotionen: „Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht; auch die Dämonen glauben und zittern.“ (Jakobus 2,19)
• Selbstbewusstsein: In Markus 5,7-9 heißt es: „Und er schrie mit lauter Stimme und sagt: 'Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht! Denn er sagt zu ihm: fahre aus, du unreiner Geist, aus dem Menschen! Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er spricht zu ihm: Legion ist mein Name, denn wir sind viele.'“

Gefallene Engel als Dämonen?

Als Satan gegen Gott rebellierte, zog er auch andere Engel auf seine Seite, man geht von einem Drittel aus (Offenbarung 12,4). Manche meinen, diese gefallenen Engel seien die Dämonen. Andere Auffassungen beziehen sich auf die Vereinigung von Engeln mit Menschenfrauen zur Zeit der Sintflut (1. Mose 6,4-7). Dagegen spricht Apostelgeschichte 23,8-9, wo zwischen Geistern und Engeln unterschieden wird: „Denn die Sadduzäer sagen, es gäbe keine Auferstehung noch Engel noch Geist; die Pharisäer aber bekennen beides. Es entstand aber ein großes Geschrei, und einige der Schriftgelehrten von der Partei der Pharisäer standen auf und stritten und sagten: 'Wir finden an diesem Menschen nichts Böses; wenn aber ein Geist oder ein Engel zu ihnen gesprochen hat…'“

Der überwiegende Teil der Engel dient dem Herrn (Daniel 10,13). Viele der gefallenen Engel sind bereits in Gefangenschaft bis zum Gericht Gottes (Judas 6). Doch ein Teil ist noch in der Finsternis aktiv, treibt sein Unwesen und gehört zur Armee Satans.

Wie und in welcher Form arbeiten Satan und seine Verbündeten?

Es ist eine Armee des Bösen, die am Kreuz von Golgatha endgültig besiegt wurde. Epheser 6,12 sagt: „Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt.“

Dämonisierung

Dämonen sind körperlose Wesen, die den menschlichen Körper als ihre Behausung ansehen. Sie sind nicht geneigt, ihre Behausung zu verlassen, nur mit Gewalt und Vollmacht kann man ihnen befehlen zu gehen. Sie werden sich wehren und wollen wiederkommen. Matthäus 12,43-45 beschreibt, wie ein unreiner Geist nach dem Austreiben zurückkehrt und sieben andere Geister mitbringt, die böser sind als er selbst, wenn er das „Haus“ leer und gereinigt vorfindet. Unreine Geister können auch in Tieren leben, wie das Beispiel in Markus 5,1-13 zeigt.

Oft wird das Wort „dämonisiert“ fälschlicherweise als „Besessenheit“ übersetzt. Der griechische Begriff bedeutet jedoch eher „unter dem Einfluss eines Dämons stehen“ oder „dämonisiert sein“. Randy Clark beschreibt in seinem Buch „Biblischer Wegweiser“ die verschiedenen Grade der Dämonisierung mit der Analogie einer CD:

• Leichte Dämonisierung: Eine CD funktioniert meist einwandfrei, hat aber eine kleine Rille oder Kratzer. Wenn der Laserstrahl diesen Punkt berührt, tritt das Problem hervor. So ist es, wenn eine Person ansonsten reibungslos funktioniert, aber ein bestimmter „Trigger“ ein Problem offensichtlich macht.
• Gravierende Dämonisierung: Eine schlecht behandelte CD mit vielen Fingerabdrücken, Schmutz und Kratzern funktioniert manchmal, manchmal nicht, und hängt sich häufig auf. Dies ist ein Bild für eine gravierende Dämonisierung, bei der das Leben der Person häufig beeinträchtigt ist.
• Schlimmstes Szenario: Eine CD, die durch Hitze verbogen ist und überhaupt nicht mehr in den Player passt. Dies ist ein Bild für eine Situation, in der das Leben eines Menschen durch Dämonen so stark beeinträchtigt wird, dass er nicht mehr auf gesunde Weise funktionieren kann.

Können Christen dämonisiert sein?

Als Christ gehören wir Jesus, durch sein kostbares Blut gerettet, wir sind sein Besitz. Eine völlige „Besessenheit“ im Sinne einer vollständigen Kontrolle über den Geist ist infolge dieses Hintergrundes nicht möglich. Doch auch als Christ können wir dämonisiert sein oder unter dem Einfluss von bösen Geistern stehen. John Wimber, Gründer der Vineyard-Church, drückte es so aus: Ein Dämon kann einen Christen nicht „besitzen“, aber ein Christ kann einen Dämon „haben“ oder unter seinem Einfluss stehen.

Wenn der Heilige Geist in dir ist, wie kann dann ein böser Geist in dir sein? Gott ist allmächtig und überall präsent, wie kann überhaupt ein böses Wesen neben Gottes Gegenwart existieren? Sind wir komplett mit dem Heiligen Geist gefüllt, hat kein Dämon eine Chance, dies ist richtig. Aber ist jeder Christ voll des Heiligen Geistes und das alle Zeiten? Hier müssen wir verstehen, wie schnell eine Tür geöffnet wird, nur einige Beispiele möchte ich hier nennen: Angst, Krankheit, Leid, unbiblische Reaktionen auf bestimmte Lebenssituationen, Gewohnheiten, Lügen, Neid. Es gibt so viele Situationen, die uns in Bedrängnis bringen können, uns als Christen anfechtbar machen, uns ablenken, und wir müssen unbedingt den Blick wieder auf Gott richten. Epheser 4,26-27 warnt uns davor, dem Teufel Raum zu geben: „Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über euren Zorn! Gebt auch nicht Raum dem Teufel!“

Merkmale einer Dämonisierung

Zuerst der Hinweis: Nicht alle psychischen und körperlichen Auffälligkeiten bedeuten eine Dämonisierung. Jeder Fall muss genauestens untersucht werden. Wer im Befreiungsdienst arbeitet, wird vom Heiligen Geist geleitet und hat die Gabe der Unterscheidung von Geistern und wurde von erfahrenen Christen eingeführt.

Merkmale können sein:

• Isolation, insbesondere von der Familie
• Unkontrolliertes Verhalten
• Selbstverletzende Verhaltensweisen
• Demütigung der Dämonen gegenüber der betreffenden Person als auch deren Familien
• Psychische Erkrankungen, körperliche Beschwerden

Wichtig: Alle diese Beschwerden sind keine Beweise, sondern lediglich Merkmale. Sie können ebenso Symptome einer Erkrankung sein! Randy Clark drückt es so aus: „Wenn es um Dämonisierung geht, dann müssen wir aufpassen, dass wir nicht denken, dass 1. alles dämonisch ist, bzw. 2. nichts dämonisch ist.“

Namen der Dämonen in der Bibel

Okkultismus und seine Gefahren

Das griechische Wort „okkult“ bedeutet verheimlichen, versteckt halten. Zum Okkultismus gehören Praktiken wie Magie, Alchemie, Astrologie, Wahrsagerei, Zauberei, Hexerei und Totenbeschwörung. Jeder Kontakt mit Geistern, die nicht von Gott sind, ist eine okkulte Handlung.

Wir denken vielleicht an Hexen im Film oder Zauberer und schmunzeln, weil wir meinen, all das gäbe es heute nicht mehr! Doch auch heute gibt es Flüche, die gebrochen werden müssen. Okkultismus versteckt sich z.B. in der Medizin, in Songs, in Filmen! Satan schläft nicht, seine Zeit läuft ab, er kämpft mit allen Mitteln. Viele Praktiken basieren auf Okkultismus, ob wissenschaftlich oder unwissenschaftlich, ob wissentlich oder unwissentlich. Sie nehmen Einfluss auf unser Leben, öffnen Türen und geben Dämonen das Recht einzutreten.

Alternative Medizin mit okkultem Hintergrund

Wir gehen zum Arzt, wenn wir krank sind, erhoffen uns eine schnelle Diagnose und eine entsprechende Therapie. Gott hat uns Ärzte geschenkt, also ist das richtig. Erwähnen möchte ich hier auch die Gabe der Heilung; zu jeder Zeit sollen wir im Namen Jesu heilen, dafür haben wir Vollmacht und den Auftrag. Heute haben wir zunehmend chronische Erkrankungen, und Menschen möchten körperlich und seelisch geheilt werden. „Unheilbar“ möchte niemand mehr hinnehmen. Zunehmend haben sich neben der wissenschaftlichen Medizin alternative Heilmethoden mit okkultem Hintergrund eingeschlichen.

Einige Beispiele sind:

• Energieheilungen (New Age-Praktiken): Reiki-Therapie (verwurzelt im tibetischen Buddhismus, universelle Lebensenergie soll fließen), Therapeutic Touch (im Spiritismus verwurzelt, Beeinflussung eines Energiefeldes), Kristalle und Edelsteine (aus der Esoterik, versprechen Energie und Heilkräfte).
• Weitere Methoden: Akupunktur, Reflexzonenmassage, Meditation, Bio-Feedback, Reinkarnationstherapien, Geistheilungen, Homöopathie und viele mehr.

Alle diese Praktiken vermitteln als Quelle der Heilung nicht Gott, sondern eine innere oder kosmische Energie. Randy Clark warnt: „Im Verlauf dieses Prozesses können sie möglicherweise mehr erhalten als das, worum sie gebeten haben. Wenn die pantheistische Energie aus den New Age-Praktiken in den Körper fließt, dann bringt dies auch okkulte Geister mit sich.“ Ein bekanntes Beispiel ist der Fall einer Frau, deren Schwester durch Reiki dämonisiert wurde, wie Randy Clark berichtet. Sie litt unter Migräne, und eine Bekannte bot an, ihr „die Hände aufzulegen“ (Reiki). Danach verstärkten sich die Migräneanfälle, und die Schwester manifestierte gewaltsam, als eine christliche Freundin für sie betete. Es stellte sich heraus, dass sie von mehreren Dämonen befreit werden musste, die sich als „Reiki-Dämonen“ zu erkennen gaben.

Weitere okkulte Verstrickungen

• Schamanismus
• Astrologische Auslegungen, Horoskope
• Karten legen, Tarot
• Wahrsagerei
• Verwenden eines Ouija-Brettes (Hexenbrett, Seelenschreiber): Hilfsmittel zum Kontakt mit Geistwesen.
• Gläserrücken (Gläseln, Tischerlrücken): Spiritistische Methode zur Kontaktaufnahme mit verstorbenen Seelen.
• Totenbeschwörung (Nekromantie, Totenorakel): Rituale und direkte Beschwörung Verstorbener.
• Videospiele: Auch hier können Botschaften des Bösen versendet werden.

Das 3. Buch Mose warnt eindringlich vor okkulten Aktivitäten:

„Ihr sollt euch nicht zu den Totengeistern und zu den Wahrsagern wenden, ihr sollt sie nicht aufsuchen, euch an ihnen unrein zu machen. Ich bin der Herr, euer Gott.“ (3. Mose 19,31) „Und die Person, die sich zu den Totengeistern und zu den Wahrsagern wendet, um ihnen nachzuhuren, gegen diese Person werde ich mein Angesicht richten und sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes.“ (3. Mose 20,6)

Unter Okkultismus fallen auch Flüche und Lasten, die auf Familien liegen, vielleicht seit langer Zeit, wie ein Erbe von Generation zu Generation getragen, meist unbewusst. Aber auch heute werden Menschen mit Flüchen belegt. Flüche müssen gebrochen werden. Ein Fluch oder eine Verfluchung ist das Gegenteil von Segen, ein Spruch, der Unheil über einen Menschen oder Ort bringen soll. Auch Gegenstände können verflucht sein. Im Alten Testament lesen wir von Flüchen, Gott selbst hat Menschen gestraft (4. Mose 14-18), bis in die dritte und vierte Generation. Wenn du Christ und wiedergeboren bist, hat Jesus die bestehenden Flüche für dich gebrochen. Galater 3,13 sagt: „Christus aber hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist – denn es steht geschrieben: 'Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!'“

Satanismus und Sekten

Satanismus

Hier findet Anti-Religion statt, Satan wird verehrt und angebetet. Satan ist der Meister der Täuschung, schmeichelnd, mit Charme, in Güte und Licht gekleidet versucht er Menschen in die Finsternis zu ziehen. Es gibt satanistische Organisationen wie die Church of Satan, Order of Nine Angles, The Satanic Temple, Temple of Set, aber auch kleine, nicht aufgeführte Gruppierungen. Jeder, der Satan anbetet und damit einen Bund mit ihm eingeht, auch als einzelne Person, lebt in der Dunkelheit. Hier finden willentlich okkulte Praktiken statt. Es werden Bündnisse und Blutschwüre mit Satan getroffen, hier werden Türen geöffnet, Satan und seine Helfer eingeladen, diese Menschen werden stark dämonisiert. Missbrauch bei satanistischen Ritualen ist eine direkte Folge von Beteiligungen an okkulten Aktivitäten. Kinder werden oft von Erwachsenen gezwungen, an diesen Ritualen teilzunehmen. Sie sind die häufigsten Opfer von Missbrauch. Schwere psychische Erkrankungen sind die Folge, oft bis hin zu multiplen Persönlichkeitsstörungen. Heute gibt es auch den Begriff des „modernen Satanismus“, der angeblich um die Freiheit des Menschen geht, als Gegensatz zu religiösen Strömungen. Doch Satan bleibt ein Meister der Täuschung! Menschen, die sich davon lösen wollen, haben einen schweren Weg vor sich. Bündnisse und Blutschwüre können nur mühsam wieder gebrochen werden. Randy Clark sagt: „Der Teufel wird alles tun, was in seiner Macht steht, um zu verhindern, dass diese Menschen sich seinem Griff entziehen. Er wird sogar versuchen, sie zu töten, bevor sie befreit werden.“

Sekten/Gruppierungen

Einige Beispiele sind Scientology Kirche, Mormonen, Shinchonji, Freimaurer. Überall dort, wo nicht Gott im Mittelpunkt steht und sein Wort – die Bibel –, dort siedeln Sekten. Gott hat verboten, die Heilige Schrift zu verändern oder etwas hinzuzufügen. Dort, wo sich teilweise Menschen anbeten lassen und eigene Gesetze einbringen, da sind keine Christen! Hier wird der Name Gottes missbraucht, und auch hier sind wir mitten im Okkultismus. Menschen werden genötigt, gedemütigt, bedroht.

Ein Beispiel ist die Freimaurerei. Tom Hauser sagt in seinem Buch „Breaking Free“:

„Das ursprüngliche Konzept hinter dem schottischen Ritus der Freimaurerei bestand darin, eine universale Religion zu entwickeln, die Menschen aus jeder Glaubensrichtung annehmen und in der sie beten können. (…) der ‚Gott‘ der Freimaurer ist eine Kombination aus Jehova, Baal und Osiris, auch wenn das den Mitgliedern nicht enthüllt wird, bis sie in der Gesellschaft bereits ein höheres Level erreicht haben.“

Zur Erklärung: Baal ist nach Angaben der okkulten Literatur einer von sieben Prinzen der Hölle, und Osiris wird von den alten Ägyptern als Herrscher der Toten angesehen. Beide dieser Götter werden auch in okkulten Bräuchen angebetet. Ziel ist es, den wahren Namen Gottes zu entdecken, dabei schreiten sie auf verschiedenen Stufen der Freimaurerei voran. Auf der Stufe sieben erfahren sie den wahren Namen, welcher lautet: „JAHBULON“. Dieser Name ist dreieinig – eine Lästerung des wahren Dreieinigen Gottes!

Erklärung dazu: „JAH“ ist die Kurzform von „JAHWE“ oder „JEHOVA“, einer der Namen Gottes. „BUL“ ist eine andere Darstellung für „BAAL“, dem heidnischen Gott der Bibel. „ON“ das Wort wurde verwendet, um die babylonische Gottheit „OSIRIS“ anzurufen. Dieser Name ist bei den Freimaurern so heilig, es bedarf mindestens drei Freimaurer, um diesen Namen auszusprechen. Während der verschiedenen Stufen der Pyramide, die begangen werden, wird dieser Name für Rituale und Schwüre verwendet. Jedes Level erfordert das Ablegen eines geheimen Eides. Ziel ist es, die gottgegebene Identität eines Menschen zu berauben und diese durch die des Satans zu ersetzen. Eide werden mit eigenem Blut unterzeichnet, Strafen für das Brechen des Eides oder Verrat ihrer Geheimnisse beinhalten unter anderem Verstümmelung und Tod. Täuschung, Verwirrung und Angst hindern Menschen daran, aus eigener Kraft aus der Freimaurerei auszusteigen.

Jesus sagt in Matthäus 5,33-37:

„Wiederum habt ihr gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht falsch schwören, du sollst aber dem Herrn deine Eide erfüllen. Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht! Weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt; noch sollst du bei deinem Haupt schwören, denn du kannst nicht ein Haar weiß oder schwarz machen. Es ist aber eure Rede: Ja, Ja! Nein, Nein! Was aber darüber hinaus geht, ist vom Bösen.“

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Warum kann Jesus Menschen von Dämonen befreien?

Nach biblischer Darstellung kann Jesus Menschen von Dämonen befreien, weil er göttliche Vollmacht besitzt. Gott kann die Geistwesen besiegen und sogar selbst erschaffen. Dämonen bringen Chaos, während Gott für Ordnung sorgt. Das veranschaulicht die Überlegenheit des einen Gottes gegenüber allen anderen Mächten. So sind Dämonen nicht nur gruselige Nebencharaktere der Bibel oder schaurige Gestalten in Filmen wie „Der Exorzist“, sondern bis heute Teil der Geschichte des christlichen Glaubens.

Was sagt die Bibel über die „Legion“?

Der Begriff „Legion“ stammt aus der Geschichte des besessenen Mannes von Gerasa in Markus 5,7-9. Als Jesus den Dämon fragte, wie er hieße, antwortete er: „Legion ist mein Name, denn wir sind viele.“ Eine römische Legion bestand aus mehreren tausend Soldaten, was die enorme Anzahl der Dämonen in diesem Mann veranschaulichte.

Können Christen „besessen“ sein?

Ein wiedergeborener Christ, der durch das Blut Jesu erlöst ist und den Heiligen Geist in sich trägt, kann nicht im Sinne einer vollständigen dämonischen Besitznahme „besessen“ sein, da er Eigentum Christi ist. Doch er kann unter dämonischem Einfluss oder Dämonisierung stehen, wenn er dem Teufel durch Sünde, ungelöste Probleme oder okkulte Verstrickungen Raum gibt. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Besitz und Einfluss zu verstehen.

Sind alle psychischen oder körperlichen Beschwerden dämonisch bedingt?

Nein, keineswegs. Viele psychische und körperliche Leiden haben natürliche oder medizinische Ursachen. Eine Dämonisierung ist nur eine mögliche Erklärung, die sorgfältige geistliche Unterscheidung erfordert. Es ist entscheidend, medizinische und psychologische Fachleute zu konsultieren und gleichzeitig die Möglichkeit geistlicher Ursachen nicht auszuschließen. Der Befreiungsdienst arbeitet oft Hand in Hand mit Ärzten und Therapeuten.

Schlussbemerkung

Mein Ziel ist es aufzuzeigen: Gott ist allmächtig, und wenn du dein Leben Jesus gegeben hast, bist du sein Besitz, Satan kann dich nicht besitzen. Aber in dieser Welt wütet er noch, in vielfältiger Form. Jesu Autorität ist allumfassend, und er hat uns die Vollmacht erteilt, das Böse in seinem Namen zu brechen. Wir tun das im Befreiungsdienst, eine Gabe des Heiligen Geistes, ebenso mit der Gabe der Geisterunterscheidung. In Lukas 11,20 heißt es: „Wenn ich aber mit dem Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen.“ Durch den Sieg Jesu am Kreuz ist das Schicksal Satans und aller bösen Wesen besiegelt. In Offenbarung 20,10 lesen wir seinen Untergang: „Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier als auch der falsche Prophet sind; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Gottes Macht hat keine Grenzen. Satans Macht schon!

Quellen & Literaturempfehlung:

• „Der Dienst der Befreiung“ von Graham & Shirley Powell
• „Der biblische Wegweiser für den Befreiungsdienst“ von Randy Clark
• „Okkult belastet oder psychisch krank – Ein Ratgeber für Seelsorger und den Befreiungsdienst“

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