27/10/2025
Die Suche nach dem passenden Fernseher kann sich anfühlen wie eine Reise durch einen Dschungel aus Fachbegriffen, Technologien und unzähligen Modellen. LED oder OLED? Welche Bildschirmgröße ist die richtige für mein Wohnzimmer? Welche Anschlüsse sind wirklich wichtig? Und muss es immer ein teures Markenmodell sein, oder tut es auch ein günstigeres Gerät? Wenn Sie sich mit ähnlichen Fragen herumschlagen, sind Sie hier genau richtig. Dieser umfassende Kaufratgeber soll Ihnen helfen, Licht ins Dunkel zu bringen und eine fundierte Entscheidung zu treffen, damit Sie lange Freude an Ihrer Investition haben.

- Was ist ein Flat-TV? Definition und Evolution
- Die richtige Größe finden: Zoll, Abstand und Seherlebnis
- Bildqualität im Fokus: Auflösung, HDR und Farbdarstellung
- Display-Technologien erklärt: LCD/LED vs. OLED
- Smart-TV: Das Tor zur digitalen Welt
- Anschlüsse: Die Basis guter Konnektivität
- Soundqualität: Warum eine Soundbar oft die beste Wahl ist
- Energieeffizienz: Sparen im Betrieb
- Der Preis: Was kostet ein guter Fernseher?
- Wie wir Fernseher testen: Ein Blick hinter die Kulissen
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist ein Flat-TV? Definition und Evolution
Moderne Fernsehgeräte werden oft als "Flat-TVs" bezeichnet, und das zu Recht. Der Begriff leitet sich von ihrer extrem geringen Tiefe ab, die sie zu eleganten Ergänzungen für jedes Zuhause macht. Im Grunde handelt es sich bei einem Flachbildfernseher um einen Monitor mit einem integrierten TV-Tuner.
Die Technologie hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt. Während früher klobige Röhrenfernseher den Markt dominierten, wurden sie vollständig von den Flat-TVs verdrängt, nicht zuletzt wegen deren deutlich geringerem Energieverbrauch. Auch Plasma-TVs, die noch vor einigen Jahren weit verbreitet waren, spielen heute keine Rolle mehr. Die aktuell vorherrschenden Technologien sind LCD (Flüssigkristallanzeige) und OLED (Organische Leuchtdiode), die wir später noch detaillierter beleuchten werden.
Die richtige Größe finden: Zoll, Abstand und Seherlebnis
Einer der wichtigsten Aspekte bei der Auswahl Ihres neuen Fernsehers ist die Bildschirmgröße. Unabhängig davon, ob Sie ein einfaches Modell oder ein Feature-reiches Gerät mit allen Online-Funktionen suchen, überlegen Sie zunächst, wie viele Personen üblicherweise vor dem Fernseher sitzen und wo das Gerät platziert werden soll. Wählen Sie dann die maximale Bildschirmgröße, die problemlos in diesen Raum passt.
Die Größe eines Fernsehers wird traditionell in Zoll gemessen, wobei ein Zoll etwa 2,54 Zentimetern entspricht. Obwohl Standfüße und Rahmen variieren können, bieten die Herstellerangaben eine gute Orientierung für die Integration in Ihr Mobiliar. Hier ist eine Umrechnung der gängigsten Zollgrößen in Zentimeter:
| Zoll | Bildschirmdiagonale (cm) |
|---|---|
| 32 | 81,28 |
| 40 | 101,60 |
| 50 | 127,00 |
| 55 | 139,70 |
| 65 | 165,10 |
| 70 | 177,80 |
| 75 | 190,50 |
| 85 | 215,90 |
Der ideale Sitzabstand zum Fernseher hängt stark von der Bildschirmgröße und der Auflösung ab. Als Faustregel gilt, dass der Abstand etwa dem Zwei- bis Dreifachen der Bildschirmdiagonale bei Full-HD-Geräten entsprechen sollte. Wenn Sie beispielsweise einen 40-Zoll-Fernseher haben, wäre ein idealer Sichtabstand zwischen 2 und 3 Metern. Bei einem 4K-Fernseher können Sie deutlich näher sitzen, da die höhere Pixeldichte ein gestochen scharfes Bild ohne sichtbare Pixel bereits ab einem geringeren Abstand ermöglicht. Ein 65-Zoll-4K-TV liefert schon ab 1,5 Metern ein perfektes Bild. Ein guter Tipp ist immer, ein Elektrofachgeschäft zu besuchen und verschiedene Größen und Abstände selbst auszuprobieren.
Bildqualität im Fokus: Auflösung, HDR und Farbdarstellung
Die Auflösung eines Fernsehers beschreibt die Anzahl der Pixel, aus denen sich das Bild zusammensetzt. Mehr Pixel bedeuten ein schärferes Bild und feinere Details. Seit vielen Jahren ist Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) der Standard, doch der Trend geht klar zu Ultra-HD (UHD oder 4K).
Full HD vs. 4K/UHD
Ein 4K-TV verfügt über die vierfache Pixelzahl eines Full-HD-TVs, genauer gesagt 3.840 x 2.160 Pixel. Der größte Vorteil von 4K-Fernsehern ist die detailliertere Darstellung kleiner Objekte, besser lesbare Texte und insgesamt sattere, naturgetreuere Bilder. Ultra-HD-Videos sehen fantastisch aus und sind dank Streaming-Diensten wie Netflix, Amazon Video und YouTube immer häufiger verfügbar. Auch Ultra-HD-Blu-rays gibt es immer mehr, wenngleich sie noch nicht so verbreitet sind wie 1.080p-Discs. Im Live-TV sind 4K-Sendungen noch relativ selten. Obwohl UHD-TVs bestehende HD-Inhalte hochskalieren können, sind die Ergebnisse oft nicht so scharf wie echtes 4K-Material.
Was ist mit 8K-Fernsehern?
Die ersten 8K-Fernseher sind bereits auf dem Markt, wobei Samsung mit seinem Q900 8K als Pionier auftrat. Diese Displays vervierfachen die Auflösung von 4K-Geräten und versprechen theoretisch einen enormen Fortschritt in der Bildqualität. Es ist jedoch fraglich, inwieweit das menschliche Auge den Unterschied noch wahrnehmen kann. Zudem ist das Angebot an Inhalten, die diese extrem hohe Auflösung voll ausnutzen, derzeit extrem begrenzt. Angesichts der fehlenden 8K-Inhalte und der oft exorbitanten Preise sind 8K-TVs aktuell nur bedingt empfehlenswert. Wir raten, sich vorerst auf 4K-Fernseher zu konzentrieren, da sie im Vergleich zu Full-HD-TVs die schärfste Bildqualität liefern und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Schönere Farben mit HDR (High Dynamic Range)
HDR ist eine wichtige Neuerung bei 4K-Fernsehern und steht für einen hohen Dynamikumfang. HDR-Modelle liefern im Vergleich zu Nicht-HDR-Geräten ein deutliches Plus an Farbe, Kontrast und Helligkeit. Es ist im Wesentlichen eine Weiterentwicklung des 4K-Formats.
Der grundlegende Standard für hochdynamische Inhalte ist HDR10, festgelegt von der UHD Alliance. Viele Unternehmen unterstützen diese Mindestspezifikation, sodass Sie eine wachsende Anzahl von Geräten mit der Kennzeichnung "HDR10" oder "Ultra HD Premium" finden werden.
Dolby Vision ist eine anspruchsvollere Version von HDR, entwickelt von der Firma Dolby. Theoretisch müssen Dolby-Vision-TVs strengere Kriterien für die Darstellung von HDR-Inhalten erfüllen. Dolby Vision hat sich schnell zum Industriestandard für HDR-Inhalte entwickelt und ist auf Premium-Modellen der meisten Marken (wie LG, Panasonic, Philips, Sony) zu finden. Samsung hat sein eigenes Premium-HDR-Format, HDR10 Plus, eingeführt. Es gibt auch weitere proprietäre Standards wie Technicolor Advanced HDR und IMAX Enhanced, deren zukünftige Bedeutung jedoch noch unklar ist.
Die Auswahl an HDR-Inhalten nimmt zu, insbesondere bei 4K-Blu-rays und Streaming-Diensten wie Amazon Prime und Netflix. Auch für Kabel- und Satellitenfernsehen gibt es eine eigene HDR-Form namens Hybrid-Log Gamma (HLG).
Wählen Sie einen Fernseher nicht nur wegen seiner HDR-Unterstützung aus, da der Standard noch nicht vollständig festgelegt ist. Wenn Sie jedoch das bestmögliche Bild wünschen, kaufen Sie ein HDR-Set, das mit Dolby Vision kompatibel ist, da dieses Format an Bedeutung gewinnt.
Herstellerangaben zum Kontrastverhältnis: Vorsicht!
Das Kontrastverhältnis beschreibt den Bereich der Helligkeitsstufen, die ein Gerät anzeigen kann. Bessere Kontrastverhältnisse führen zu feineren Schatten und Farbtönen und damit zu mehr Details. Die Art und Weise, wie Hersteller diese Werte messen, variiert jedoch stark und ist oft irreführend. Verlassen Sie sich bei Ihrer Kaufentscheidung besser nicht ausschließlich auf diese Angaben.
Die besten Fernseher haben tiefe, dunkle Schwarzwerte, während weniger teure Displays oft ein dunkles Grau zeigen, selbst wenn sie eigentlich Schwarz darstellen sollten. Diese "erhöhten Schwarzwerte" sind ein häufiges Problem bei weniger hochwertigen LCD-TVs. Wir empfehlen, selbst herauszufinden, wie gut ein Fernseher Schattendetails anzeigt, indem Sie eine Filmszene mit vielen dunklen Bereichen anschauen und prüfen, wie gut Details im Schatten dargestellt werden. Experimentieren Sie mit den Bildeinstellungen (Helligkeit, Schärfe etc.) und wählen Sie den Modus "Film" oder "Kino", um ein möglichst unverfälschtes Bild zu erhalten.
Display-Technologien erklärt: LCD/LED vs. OLED
Streng genommen gibt es auf dem Markt hauptsächlich zwei Display-Technologien: LCD (Flüssigkristall) und OLED (Organische Leuchtdiode). Hier sind die Unterschiede und Eigenschaften beider Technologien:
LCD-TV beziehungsweise LED-TV
Das Gros der aktuellen Fernseher besteht aus LCD-Geräten, die Leuchtdioden (LEDs) zur Beleuchtung des LCD-Bildschirms verwenden. Daher wird oft auch der Begriff „LED-TV“ verwendet, der im Grunde aber einen LCD-Fernseher mit LED-Hintergrundbeleuchtung bezeichnet. Der Vorteil der LEDs ist, dass sie viel flachere und platzsparendere Fernseher ermöglichen.
Viele dieser Fernseher können bestimmte Bereiche des Bildschirms dynamisch beleuchten und andere dimmen, um eine Mischung aus hellen und dunklen Stellen besser darzustellen – eine Funktion, die als aktives Dimmen oder lokales Dimmen bezeichnet wird. Die meisten LCD-Geräte verwenden LEDs am Rand des Bildschirms (Edge-Lit). Top-Modelle unterstützen hier aktives Dimmen, wobei die Lichter digital gesteuert werden.
Full-Array-LED-Fernseher verfügen über Leuchtdioden direkt hinter dem Bildschirm, in einem Raster von Zonen, die einzeln beleuchtet oder abgedunkelt werden können. Diese Anordnung macht die Hintergrundbeleuchtung präziser und ermöglicht ein detaillierteres Bild hinsichtlich des Kontrasts. Obwohl Full-Array-Hintergrundbeleuchtung einst den Top-Modellen vorbehalten war, wird diese Funktion dank sinkender UHD-TV-Preise auch bei Geräten mit moderaten Preisen immer häufiger eingesetzt.
Eine weitere LCD-Technologie sind Quantenpunkte, die bei Fernsehern mit HDR-Technologie zum Einsatz kommen, um eine größere Farbpalette und mehr Helligkeit zu erzeugen. Ein LCD, das Quantenpunkte verwendet, besitzt eine zusätzliche Schicht aus Nanokristallpunkten, die aufleuchten, wenn die LED-Hintergrundbeleuchtung auf sie trifft. Das Ergebnis ist ein breiteres Farbspektrum und eine höhere Helligkeit. Beachten Sie, dass einige Marken verwirrende Bezeichnungen nutzen, wie Samsungs „QLED“, was für Quantenpunkt-LCD-Fernseher steht – nicht zu verwechseln mit OLED! Quantenpunkt-Displays können in Bezug auf Schärfe und echte Schwarzwerte noch nicht ganz mit OLEDs mithalten, aber der Abstand verringert sich stetig.
OLED-TV
OLED-Fernseher bieten in der Regel ein überlegenes Bild im Vergleich zu den meisten LCDs, insbesondere Full-Array-LED-LCDs mit ihren wenigen Dutzend Beleuchtungszonen. Anstelle einer Hintergrundbeleuchtung verwenden OLEDs eine Schicht organischer LEDs, die auf Pixelebene gesteuert werden. Das bedeutet, jeder einzelne Pixel kann sich selbst ein- oder ausschalten und seine Helligkeit anpassen. Dies ermöglicht absolutes Schwarz und beeindruckende Kontraste, da nicht beleuchtete Pixel wirklich schwarz sind. Filmmaterial von Feuerwerken vor schwarzem Himmel ist eine beliebte Demonstration der OLED-Technologie, da hier Sterne und Lichter scharf vom tiefschwarzen Hintergrund abgegrenzt werden, ohne „Ausbluten“ oder Halo-Effekte.
Große Fernseher-Hersteller wie LG, Panasonic, Philips und Sony verbauen vermehrt OLED-Technologie in großen Bildschirmgrößen. Die meisten neuen OLED-Fernseher haben eine Ultra-HD-4K-Auflösung. Die Preise sind in den letzten Jahren deutlich gesunken: Ein 55-Zoll-Modell ist ab etwa 1.000 Euro erhältlich, ein 65-Zoll-TV ab ca. 2.000 Euro.

Vergleich: LCD/LED vs. OLED
| Merkmal | LCD/LED | OLED |
|---|---|---|
| Hintergrundbeleuchtung | Erforderlich (LEDs) | Nicht erforderlich (selbstleuchtende Pixel) |
| Schwarzwerte | Oft dunkles Grau, je nach Dimming-Technik | Absolutes Schwarz |
| Kontrast | Gut bis sehr gut (mit Full Array Local Dimming) | Herausragend |
| Blickwinkelstabilität | Kann bei extremen Winkeln abnehmen | Sehr gut, kaum Qualitätsverlust |
| Helligkeit | Sehr hohe Spitzenhelligkeit möglich (gut für HDR) | Sehr gut, aber Spitzenhelligkeit oft etwas geringer als bei Top-LCDs |
| Farbdarstellung | Sehr gut (besonders mit Quantenpunkten) | Hervorragend, sehr präzise |
| Bauweise | Flach, aber meist dicker als OLED | Extrem dünn möglich |
| Einbrennen (Burn-in) | Kein Problem | In seltenen Fällen bei statischen Inhalten möglich (wird aber immer besser) |
| Preis | Breites Spektrum, oft günstiger bei großen Größen | Tendenz zur Premium-Klasse, aber Preise sinken |
Smart-TV: Das Tor zur digitalen Welt
Heutzutage verfügen fast alle modernen Fernseher über Netzwerktauglichkeit, was sie zu sogenannten Smart-TVs macht. Das bedeutet, Sie können sich wahlweise per WLAN oder LAN-Kabel mit dem Internet verbinden und auf eine Vielzahl von Online-Diensten zugreifen. Dazu gehören beliebte Streaming-Dienste für Serien und Filme wie Netflix, Amazon Prime Video und YouTube, aber auch Musikdienste wie Spotify. Darüber hinaus ist es möglich, Apps auszuführen, Spiele zu spielen, im Internet zu surfen oder sogar soziale Medien zu nutzen.
Die Benutzeroberflächen der Smart-TV-Systeme werden immer intuitiver und benutzerfreundlicher. Markenhersteller wie LG und Samsung verwenden beispielsweise praktische Leisten mit Symbolen am unteren Bildschirmrand, die einen schnellen Zugriff auf Ihre Lieblings-Apps und -Funktionen ermöglichen. Andere Plattformen wie Roku, Android TV (genutzt von Sony und anderen) und Amazon Fire TV Edition (bei Toshiba und Insignia zu finden) bieten ebenfalls intuitive Erlebnisse. Die meisten Smart-TVs haben die wichtigsten Dienste vorinstalliert, aber es ist immer ratsam zu überprüfen, ob die von Ihnen gewünschten spezifischen Apps auf dem Gerät verfügbar sind.
Achtung: App-Auswahl variiert stark
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Smart-TVs gleichwertig sind. Viele günstigere Hersteller bieten zwar Smart-TV-Funktionalität an, ohne jedoch eine etablierte Plattform zu nennen, die den smarten Funktionen zugrunde liegt. In solchen Fällen müssen Sie oft mit Einschränkungen rechnen. Diese Nicht-Marken-Smart-TV-Plattformen leiden häufig unter einer stark eingeschränkten App-Auswahl, unterdurchschnittlicher Performance und potenziellen Sicherheitslücken. Hier kann es notwendig sein, zusätzlich einen externen Streaming-Stick (wie Amazon Fire TV Stick oder Google Chromecast) zu verwenden, um Zugriff auf alle gewünschten Apps zu erhalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Smart-TV heutzutage ein Standard-Feature ist. Es ist praktisch unmöglich, einen neuen Fernseher ohne diese Option zu kaufen. Wie "smart" so ein TV letztlich ist, hängt jedoch stark von der Qualität der Software, der Benutzerfreundlichkeit der Oberfläche und der Vielfalt der verfügbaren Anwendungen ab. Erfahrungsgemäß bieten besonders Markenhersteller wie Samsung, LG, Sony, Philips und Panasonic umfangreiche und bedienfreundliche Smart-TV-Funktionen, die das TV-Erlebnis erheblich bereichern können.
Anschlüsse: Die Basis guter Konnektivität
Die Konnektivität Ihres Fernsehers ist entscheidend für dessen Vielseitigkeit. Achten Sie auf eine ausreichende Anzahl und Art von Anschlüssen, um all Ihre Geräte anzuschließen.
Wenn Sie sich für einen 4K-Ultra-HD-TV entschieden haben, stellen Sie sicher, dass dessen HDMI-Anschlüsse den Standard HDMI 2.1 unterstützen. Dies ist entscheidend, um die volle Bandbreite für Ultra-HD-Inhalte zu gewährleisten. Viele ältere oder günstigere Fernseher haben möglicherweise nur einen Anschluss, der das 4K-Kopierschutzschema HDCP 2.2 (High-Bandwidth Digital Content Protection) unterstützt, was die Nutzung von mehreren 4K-Quellen einschränken kann.
Generell sollten Sie bei modernen Fernsehern auf eine möglichst hohe Anzahl an HDMI-Ports achten, da diese schnell belegt sind. Wenn Sie eine Soundbar, einen Fire TV Stick und eine Spielekonsole anschließen möchten, sind bereits drei HDMI-Buchsen belegt. Billighersteller verbauen in ihren TVs oft nur zwei oder drei HDMI-Anschlüsse, was schnell zu Engpässen führen kann. Da die meisten Notebooks über einen HDMI-Ausgang verfügen, können Sie Ihren TV auch als luxuriösen Monitor nutzen.
Fast alle aktuellen Fernseher verfügen zudem über mindestens einen HDMI-Anschluss mit Audio Return Channel (ARC). Dank dieser Standard-HDMI-Funktion können Sie HDMI sowohl als Audioeingang als auch als -ausgang verwenden, sodass Sie nicht nur Audiomaterial von Ihren externen Mediengeräten an den Fernseher senden können, sondern auch an Ihre Soundbar. Diese ARC-Verbindung bedeutet, dass Sie einen hervorragenden Klang für alle Ihre Geräte erhalten, ohne dass ein spezieller Audio-Receiver benötigt wird.
Soundqualität: Warum eine Soundbar oft die beste Wahl ist
Selbst die besten und teuersten Fernseher haben oft eine Achillesferse: einen dünnen, wenig heimkinotauglichen Klang. Dies ist eine direkte Folge des schlanken Designs von Flachbildschirmen, die einfach nicht genügend Platz für große Lautsprecher bieten, die für einen vollen, satten Sound notwendig wären. Machen Sie einen Fernseher-Vergleich, und Sie werden feststellen, dass es klangtechnisch kaum große Unterschiede zwischen günstigen und teureren Flat-TVs gibt.
Im Grunde haben Sie nur drei Möglichkeiten, den Klang zu verbessern: Verwenden Sie Kopfhörer für ein privates Klangerlebnis, investieren Sie in ein vollwertiges Surround-Soundsystem oder besorgen Sie sich eine platzsparende Soundbar. Soundbars sind besonders beliebt, da sie das Kinoerlebnis bereits für 200 Euro oder weniger deutlich verbessern können und in nur wenigen Minuten installiert sind. Neuere Modelle sind schlank genug, um unter einen Fernsehständer zu passen, ohne das Display zu blockieren, und die meisten lassen sich auch unter einem an der Wand hängenden Fernseher montieren.
Einige Fernseher und Soundbars unterstützen Dolby Atmos, einen neueren Audiostandard, der auch Overhead-Sound für ein vollwertiges Hörerlebnis beinhaltet. Während Sie den Atmos-Effekt mit Deckeneinbaulautsprechern erzielen können, verfügen viele Soundbars über eingebaute Atmos-Audioverarbeitungs- und Upfire-Lautsprecher, um eine authentischere Klangkulisse zu erzeugen, ohne dass dabei mehrere Lautsprecher wie bei 5.1- oder 7.1-Surround-Sound nötig wären.
Energieeffizienz: Sparen im Betrieb
Die Energieeffizienz eines Fernsehers ist ein wichtiger Faktor, der nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihre Stromrechnung beeinflusst. In unseren Tests fließt die Energieeffizienz mit 10 Prozent in die Gesamtwertung ein. Um die Effizienz zwischen verschiedenen Geräten besser vergleichen zu können, haben wir unser Messverfahren angepasst.
Aktuell stellen wir alle neuen TV-Geräte für die SDR-Leistungsaufnahme-Messung so ein, dass sie ein 10 Prozent großes weißes Feld mit rund 250 cd/m² hell wiedergeben. Diese Standardisierung ermöglicht einen direkten Vergleich der Effizienz, unabhängig davon, wie hell ein Gerät voreingestellt ist. Die Berechnungsformel berücksichtigt dabei die Bildfläche, sodass ein sehr großer TV unserer Meinung nach genauso effizient sein kann wie ein sehr kleiner, obwohl er absolut mehr Energie verbraucht. Zusätzlich führen wir eine HDR-Leistungsaufnahme-Messung durch, bei der wir keine Änderungen an den Voreinstellungen vornehmen, da die TVs hier in der Regel ihre Helligkeit auf Maximum schalten.
Der Preis: Was kostet ein guter Fernseher?
Die Preisspanne für Fernseher ist enorm und reicht von sehr günstigen bis hin zu Premium-Modellen. Ein einfaches 32-Zoll-Modell ist bereits ab etwa 100 Euro erhältlich. Für einen großen 85-Zoll-TV müssen Sie jedoch zwischen 1.600 und 2.000 Euro einplanen. Die Preise sind in den letzten Jahren deutlich gesunken; vor einigen Jahren kostete ein 85-Zoller noch 8.000 Euro. Dies zeigt, dass die Technologie so weit fortgeschritten ist, dass Hersteller Geräte zu Preisen anbieten können, bei denen für jedes Budget etwas dabei ist. OLED-Fernseher liegen tendenziell im höheren Preissegment, sind aber ebenfalls erschwinglicher geworden, mit 55-Zoll-Modellen ab 1.000 Euro und 65-Zoll-Modellen ab ca. 2.000 Euro.
Wie wir Fernseher testen: Ein Blick hinter die Kulissen
Um Ihnen die bestmögliche Kaufberatung zu bieten, führen wir in unserem Testlabor ein komplexes und umfassendes TV-Messverfahren durch. Hierbei nutzen wir hochpräzise Geräte wie das Leuchtdichte- und Farbwert-Messgerät LMK98-3.
Bildqualität (60% der Gesamtnote)
Die Bildqualität ist der wichtigste Aspekt und fließt mit 60 Prozent in die Endnote ein. Wir erfassen hierbei:
- Die Maximalhelligkeit des Fernsehers.
- Die Intensität eines 4 x 4 großen Schachbrettkontrasts (bestehend aus weißen und schwarzen Feldern).
- Die maximal darstellbare Farbraumgröße.
- Die Gammakurve: Diese zeigt, wie exakt sich ein TV in der Darstellung des relativen Helligkeits-/Kontrastverlaufs an die Vorgaben der Gammawert-Referenzkurve 2.2 hält. Abweichungen können zu Detailverlust in zu dunklen oder zu hellen Bereichen führen.
- Die Präzision der Weißdarstellung im Vergleich zur D65-Referenz bei 6500 Kelvin Farbtemperatur.
- Die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung von vollständig weißen und fast schwarzen Flächen. Sichtbare Lichtwolken (Clouding) oder Streifen (Banding) führen zu einer Abwertung.
- Die Blickwinkelstabilität: Gemessen wird, ab welchem Blickwinkel (horizontal und vertikal) die Kontraststärke halbiert ist, was Aufschluss darüber gibt, wie stabil ein Gerät die Bildqualität bei verschiedenen Betrachtungspositionen hält.
An die Messungen schließen sich subjektive Tests an, die unter anderem die Detaildarstellung in sehr dunklen Szenen, in hellen Spitzlichtern und Ähnlichem in HDR- und SDR-Qualität bewerten. Außerdem stufen wir die Bewegtbilddarstellung in verschiedenen Auflösungen bei progressiv und interlaced gesendetem Bildmaterial ein.
Ausstattung (25% der Gesamtnote)
Die Ausstattung ist mit 25 Prozent das zweithöchste Kriterium. Hier bewerten wir:
- Die Anzahl und Art der Ein- und Ausgänge (HDMI, USB, Cinch, Klinke, Netzwerk).
- Die vorhandenen Tuner.
- Die Formatunterstützung (z.B. HEVC, HDR, DTS).
- Den Funktionsumfang und die Bedienbarkeit des Smart-TV-Systems (sofern vorhanden).
- Die Qualität der Fernbedienung und eine etwaige Sprachsteuerung.
Zusatzpunkte gibt es für einen Lichtsensor sowie für Ambilight. Letzteres ist eine Philips-Technik, bei der LED-Leisten auf der Rückseite des Fernsehers die Wand passend zur Farbgebung des Bildinhalts beleuchten. Dies ist unserer Meinung nach ein großartiges Feature, das den Film- und Fernsehspaß erheblich steigert.
Energieeffizienz (10% der Gesamtnote)
Wie bereits erwähnt, fließt die Energieeffizienz mit 10 Prozent in die Gesamtwertung ein. Wir messen hier die Leistungsaufnahme im SDR-Modus bei einer standardisierten Helligkeit von 250 cd/m² und zusätzlich im HDR-Modus, wo die TVs meist auf maximale Helligkeit schalten.
Tonqualität (5% der Gesamtnote)
Die Tonqualität wird mit 5 Prozent gewichtet und ist eine rein subjektive Note. Wir differenzieren hier zwischen der Wiedergabe von Männer- und Frauenstimmen und notieren, wie laut und voll der TV klingt und ob Tonartefakte wie Klirren und Scheppern auftreten. Es bleibt festzuhalten, dass selbst eine günstige Soundbar oft besser klingt als viele integrierte Fernseher-Lautsprecher. Nur TVs mit einer integrierten Soundbar können halbwegs mithalten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- Was ist der Unterschied zwischen LED und OLED?
- LED-Fernseher (eigentlich LCD-TVs mit LED-Hintergrundbeleuchtung) nutzen LEDs, um Flüssigkristalle zu beleuchten. OLED-Fernseher hingegen haben selbstleuchtende Pixel, die einzeln ein- und ausgeschaltet werden können. Das ermöglicht perfekte Schwarzwerte, unendlichen Kontrast und eine hervorragende Blickwinkelstabilität bei OLEDs, während LED-TVs oft heller werden können und günstiger sind.
- Was ist QLED?
- QLED ist eine Marketingbezeichnung von Samsung für ihre LCD-Fernseher, die mit einer sogenannten Quantenpunkt-Schicht ausgestattet sind. Diese Quantenpunkte verbessern die Farb- und Helligkeitsdarstellung erheblich, sind aber immer noch eine Form von LCD-Technologie und nicht zu verwechseln mit OLED.
- Wie groß sollte mein Fernseher sein?
- Die ideale Größe hängt von Ihrem Sitzabstand und persönlichen Vorlieben ab. Als Faustregel gilt: Der Sitzabstand sollte bei Full-HD etwa das Zwei- bis Dreifache der Bildschirmdiagonale betragen. Bei 4K-TVs können Sie deutlich näher sitzen, da die Pixel nicht mehr einzeln wahrnehmbar sind. Messen Sie Ihren Raum und probieren Sie verschiedene Größen im Geschäft aus.
- Brauche ich einen 8K-Fernseher?
- Aktuell ist ein 8K-Fernseher für die meisten Haushalte nicht notwendig. Es gibt kaum native 8K-Inhalte, und der visuelle Vorteil gegenüber 4K ist für das menschliche Auge in normalen Wohnzimmerabständen oft kaum wahrnehmbar. 4K-Fernseher bieten ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und sind die beste Wahl für die Gegenwart.
- Warum klingt mein Fernseher so schlecht?
- Flache Fernseher haben aufgrund ihres schlanken Designs nur wenig Platz für große Lautsprecher, die für einen vollen Klang nötig wären. Die eingebauten Lautsprecher sind oft klein und erzeugen einen dünnen Sound. Eine günstige Soundbar oder ein Kopfhörer kann hier bereits eine enorme Verbesserung der Klangqualität bewirken.
Die Wahl des richtigen Fernsehers ist eine persönliche Entscheidung, die von Ihren Sehgewohnheiten, Ihrem Budget und den Gegebenheiten Ihres Wohnzimmers abhängt. Mit den Informationen aus diesem Ratgeber sind Sie nun bestens gerüstet, um die Vielfalt des Angebots zu durchblicken und den Fernseher zu finden, der perfekt zu Ihnen passt. Achten Sie auf die Bildqualität, die passende Größe, sinnvolle Smart-TV-Funktionen und überlegen Sie, ob eine Soundbar Ihr Klangerlebnis verbessern kann. Wir wünschen viel Freude beim Fernsehen!
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