Was kann das gemeinsame Beten mit Kindern bewirken?

Die Kraft der Fürbitten am Konfirmationstag

14/02/2025

Rating: 4.1 (16131 votes)

Der Konfirmationstag ist ein Meilenstein im Leben vieler junger Menschen. Er markiert nicht nur das Ende einer intensiven Vorbereitungszeit, sondern auch einen feierlichen Übergang in eine neue Phase des Glaubens und der Selbstständigkeit innerhalb der christlichen Gemeinschaft. Es ist ein Tag voller Emotionen – Stolz, Freude, aber auch ein Hauch von Abschied und der Blick nach vorn. Im Herzen dieses festlichen Gottesdienstes stehen die Fürbitten. Sie sind nicht nur traditionelle Elemente, sondern Ausdruck tiefer Wünsche, Hoffnungen und Segenswünsche, die die Gemeinde, Familie und Freunde den Konfirmandinnen und Konfirmanden mit auf ihren Weg geben.

Wie kann das Ehrenamt im Glauben gewürdigt werden?
Hier finden Sie Links zu Gottesdiensten und Gebeten, mit denen das Ehrenamt im Glauben gegründet und das Engagement Ehrenamtlicher gewürdigt werden kann. Predigten sind unter dem Stichwort „Predigten“ zu finden. Das Erzbistum Hamburg bietet im Rahmen des Erneuerungsprozesses als Anregung eine Handreichung zum Pastoralen Orientierungsrahmen.

Fürbitten sind Gebete, in denen die Gemeinde Gott um etwas bittet – im Namen anderer Menschen, für bestimmte Anliegen oder für die Welt. Am Konfirmationstag sind sie von besonderer Bedeutung, denn sie konzentrieren sich auf die jungen Menschen, die ihren Glauben öffentlich bekennen und gesegnet werden. Sie sind ein Zeichen der Solidarität und der Liebe, eine Zusicherung, dass die Konfirmanden auf ihrem zukünftigen Weg nicht allein sein werden. Sie umfassen das gesamte Spektrum des Lebens, von den Herausforderungen des Erwachsenwerdens bis zur tiefsten spirituellen Führung.

Inhaltsverzeichnis

Die Bedeutung der Konfirmation: Ein Schritt ins eigenständige Glaubensleben

Die Konfirmation ist im evangelischen Glauben die Bestätigung der Taufe und markiert den Übergang vom Kindes- zum Erwachsenenglauben. Sie ist eine bewusste Entscheidung des Jugendlichen, den christlichen Glauben anzunehmen und sich zur Gemeinde zugehörig zu fühlen. Nach der Taufe im Säuglingsalter, bei der Eltern und Paten stellvertretend den Glauben bekennen, übernehmen die Konfirmanden nun selbst die Verantwortung für ihren Glauben. Sie sagen „Ja“ zu Gott, zur Kirche und zu einem Leben als Christ. Dieser Schritt ist mit vielen Erwartungen verbunden, sowohl vonseiten der Jugendlichen als auch der Gemeinde. Es ist ein Versprechen, das Leben im Licht des Evangeliums zu gestalten und die Werte des Glaubens in den Alltag zu integrieren.

Dieser Übergang ist oft mit Unsicherheiten und Fragen verbunden. Die Welt der Jugendlichen ist komplex, voller Möglichkeiten, aber auch voller Herausforderungen. Hier setzen die Fürbitten an: Sie sind eine spirituelle Stütze, die den Konfirmanden Mut zuspricht und ihnen versichert, dass sie auf diesem Weg nicht allein sind. Sie erinnern daran, dass der Glaube eine lebendige Beziehung ist, die Halt und Orientierung bietet, egal welche Stürme das Leben bereithält.

Das Fürbittgebet: Ein Herzstück des Gottesdienstes

Das Fürbittgebet ist ein zentraler Bestandteil vieler Gottesdienste und nimmt im Konfirmationsgottesdienst eine besonders herausragende Stellung ein. Es ist der Moment, in dem die Gemeinde gemeinsam ihre Wünsche und Bitten vor Gott bringt, stellvertretend für die Konfirmanden und alle, die sie auf ihrem Weg begleiten. Die Fürbitten schaffen eine Atmosphäre der Verbundenheit und des gemeinsamen Vertrauens auf Gottes Wirken.

Die Struktur der Fürbitten ist oft so gestaltet, dass verschiedene Stimmen zu Wort kommen: Konfirmanden selbst, Mitarbeiter im Konfirmandenunterricht, Eltern, Kirchenvorstand und der Pastor oder die Pastorin. Diese Vielfalt der Stimmen symbolisiert die breite Unterstützung und das Netzwerk, das die jungen Menschen umgibt. Jede Gruppe bringt ihre spezifischen Anliegen und Perspektiven ein, was die Fürbitten zu einem umfassenden Gebet für das gesamte Leben der Konfirmanden macht. Sie sind Ausdruck der Liebe und des Segens, der die Konfirmanden von ihrer Gemeinschaft umgibt.

Fürbitten für den Lebensweg: Begleitung auf allen Pfaden

Eines der prominentesten Themen in den Fürbitten zur Konfirmation ist der „Lebensweg“. Unser Leben wird oft als Reise beschrieben – mal sonnig, mal stürmisch, mal klar, mal verworren. Die Fürbitten greifen dieses Bild auf und bitten Gott darum, die Konfirmanden auf ihrem individuellen Weg zu begleiten. „Unser Leben – ein Weg: ein langer, schöner und schwerer Weg durch blühendes und durch ödes Land, nicht immer mit klarem Ziel und oft in die Irre.“ Diese Zeilen von Fritz Baltruweit und Konfirmanden fassen die Essenz zusammen. Es wird die Dankbarkeit ausgedrückt, dass Gott uns nicht allein lässt und sein Wort uns leitet, selbst durch schwierige Zeiten.

Die Bitten um Führung und Schutz auf dem Lebensweg sind von unschätzbarem Wert. Sie erkennen an, dass das Leben voller Entscheidungen ist, die junge Menschen treffen müssen, und dass sie dabei Orientierung brauchen. Es geht darum, dass sie mutig ihren eigenen Weg finden, aber auch die Gewissheit haben, dass sie nicht allein gelassen werden. Die Gebete bitten darum, dass die Hoffnung nicht ausgeht, selbst auf der „letzten Strecke des Weges“, und dass Gottes Liebe sie umgibt, bis in die Stunde des Todes hinein. Dies unterstreicht die lebenslange Dimension des Glaubens und der Beziehung zu Gott.

Die Bitte um Gottes Nähe und Führung: Halt in allen Lagen

Eng verbunden mit dem Thema des Lebenswegs ist die Bitte um Gottes beständige Nähe und Führung. Junge Menschen suchen nach Sinn und Orientierung in einer oft unübersichtlichen Welt. Die Fürbitten formulieren den Wunsch, dass die Konfirmanden Gott immer wieder neu entdecken und seine Zeichen der Nähe erkennen mögen. „Herr, wir brauchen den Glauben an dich. Denn welchen Sinn hätte sonst alles, und woran sollten wir uns halten?“ Diese Frage verdeutlicht die existenzielle Bedeutung des Glaubens als Anker im Leben.

Die Gebete bitten darum, dass die Konfirmanden nicht mutlos werden, sondern immer daran glauben, dass Gott ihnen einen neuen Anfang schenkt. Sie erbitten Mut und Kraft zum Leben und die Fähigkeit, Gott zu vertrauen und auf ihn zu hören. Ein zentraler Aspekt ist auch das „Christus nachfolgen“. Dies bedeutet, sich ganz auf Jesus Christus zu verlassen, sein Kreuz auf sich zu nehmen (metaphorisch für die Herausforderungen und Opfer, die der Glaube mit sich bringen kann) und ein Leben zu führen, das von Liebe bestimmt ist. Es ist eine Bitte um innere Stärke und moralische Orientierung, um ein Leben zu führen, das Gottes Geboten entspricht und das Zeugnis von seiner Liebe ablegt. Es wird auch für diejenigen gebetet, die noch „in der Dunkelheit ihrer Eigenliebe leben“, dass sie das Licht des Lebens finden mögen.

Die Rolle der Gemeinschaft: Familie, Freunde und Gemeinde

Die Konfirmation ist nicht nur ein individuelles Bekenntnis, sondern auch ein Akt der Integration in die Gemeinschaft. Die Fürbitten betonen daher auch die wichtige Rolle von Familie, Freunden und der Kirchengemeinde. Es wird für die Eltern gebetet, die ihre Kinder weiterhin begleiten, ihnen Freiheit gewähren, aber sie nicht allein lassen. Für die anderen, die den Konfirmanden unterwegs begegnen – Lehrer, Freunde – wird um ein offenes Herz gebeten.

Die Bedeutung der Gemeinde als spirituelles Zuhause wird besonders hervorgehoben: „Gib uns allen eine Gemeinde, in der wir uns zu Hause fühlen können. Eine Gemeinde, in der es verständnisvolle Menschen gibt, die uns auch weiterhin begleiten.“ Dies spiegelt den Wunsch wider, dass die Konfirmanden ihren Platz in der Gemeinschaft finden, sich wohlfühlen und gebraucht werden. Die Fürbitten danken für die Freundschaften, die während der Konfirmandenzeit entstanden sind, und bitten darum, dass diese nicht verloren gehen. Sie sind ein Plädoyer für Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung auf dem gemeinsamen Glaubensweg.

Dankbarkeit und Ausblick in die Zukunft

Am Konfirmationstag wird nicht nur gebetet, sondern auch gedankt. Dankbarkeit für die schöne und lehrreiche Konfirmandenzeit, für die gemachten Erfahrungen, für neue Freunde und die Gemeinschaft. Die Fürbitten blicken auch in die Zukunft und bitten darum, dass Gottes Segen die jungen Menschen „weit durchs Leben trägt“. Es ist eine Bitte um Bewahrung vor zerstörerischen Kräften, um Halt und Stütze in Unsicherheit und Ratlosigkeit. Das Ziel ist, dass die Konfirmanden erfahren, wie gut es ist, zu Gott zu gehören, und dass ihr Leben ihn lobt.

Die Fürbitten schließen oft mit einer gemeinsamen Gebetsformel, wie dem Vaterunser, die alle individuellen Bitten zusammenfasst und im Vertrauen auf Gottes Gnade abschließt. Sie sind ein kraftvolles Zeugnis des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, die die Konfirmanden auf ihrem weiteren Weg begleiten sollen.

Vergleich verschiedener Fürbitten-Schwerpunkte

Die vorgestellten Fürbitten zeigen, dass es verschiedene Schwerpunkte gibt, die je nach Situation und Wunsch der Beteiligten gesetzt werden können. Eine Übersicht verdeutlicht dies:

Thema der FürbitteWer betet (impliziert oder genannt)KernaussageBesondere Betonung
Der FesttagGemeinde, Pfarrer, KonfirmandenMache den heutigen Tag zu einem tiefen, tragenden Festtag; ein Zeichen, dass es sich lohnt, das Leben in Gottes Hand zu legen.Die spirituelle Tiefe und bleibende Wirkung des Konfirmationstages.
Der LebenswegGemeinde, PfarrerGott leitet uns auf unserem Weg, auch durch Irrwege; er bleibe bei uns und bringe uns ans Ziel.Gottes Führung und Begleitung durch alle Höhen und Tiefen des Lebens.
Gottes NäheKonfirmanden, GemeindeGott ist immer bei uns, schenkt Freundschaft und Schutz; wir sollen seine Nähe erfahren und nicht mutlos werden.Das Erleben von Gottes Präsenz im Alltag und durch die Gemeinschaft.
Christus nachfolgenGemeinde, PfarrerGib uns Mut, das Kreuz zu tragen und uns ganz auf Christus zu verlassen; unser Leben soll von Liebe bestimmt sein.Die bewusste Entscheidung für ein Leben im Glauben und die Konsequenzen daraus.
Die GemeinschaftEltern, Mitarbeiter, Konfirmanden, GemeindeDanke für Begleitung, bitte um Zusammenhalt; die Gemeinde soll ein Zuhause sein, in dem man sich wohlfühlt und gebraucht wird.Die tragende Rolle von Familie, Freunden und der Kirchengemeinde.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist der Hauptzweck von Fürbitten bei der Konfirmation?

Der Hauptzweck der Fürbitten bei der Konfirmation ist es, die Konfirmandinnen und Konfirmanden mit den Segenswünschen und Gebeten der gesamten Gemeinde zu umgeben. Sie sollen ihnen Stärke, Führung und Gottes Nähe für ihren weiteren Lebens- und Glaubensweg zusprechen. Es ist eine gemeinsame Bitte um Gottes Schutz und Begleitung.

Wer spricht die Fürbitten im Gottesdienst?

Die Fürbitten werden oft von verschiedenen Personen gesprochen, um die breite Unterstützung der Gemeinschaft zu symbolisieren. Dies können Konfirmanden selbst sein, ihre Eltern oder Paten, Mitarbeiter aus dem Konfirmandenunterricht, Mitglieder des Kirchenvorstandes oder der Pastor/die Pastorin. Manchmal werden sie auch im Wechsel von verschiedenen Gruppen gesprochen.

Warum sind die Themen „Lebensweg“ und „Gottes Nähe“ so wichtig?

Diese Themen sind zentral, weil die Konfirmation einen Übergang in eine neue Lebensphase darstellt, die mit vielen Herausforderungen und Entscheidungen verbunden ist. Die Bitte um Führung auf dem „Lebensweg“ spiegelt die Notwendigkeit von Orientierung wider, während die Bitte um „Gottes Nähe“ die Gewissheit geben soll, dass man in allen Situationen nicht allein ist und auf göttliche Unterstützung zählen kann.

Können Konfirmanden ihre eigenen Fürbitten schreiben?

Ja, in vielen Gemeinden ist es üblich und sehr erwünscht, dass die Konfirmanden selbst an der Gestaltung der Fürbitten mitwirken oder sogar eigene Gebete formulieren. Dies macht den Gottesdienst persönlicher und gibt den Jugendlichen eine aktive Rolle bei der Feier ihres besonderen Tages. Es ist eine wertvolle Möglichkeit, ihre Gedanken und Wünsche vor Gott zu bringen.

Welche Rolle spielen Eltern und Paten in den Fürbitten?

Eltern und Paten spielen eine sehr wichtige Rolle in den Fürbitten, da sie die Konfirmanden von Geburt an begleitet haben und dies auch weiterhin tun werden. Ihre Gebete drücken Dankbarkeit für die bisherige Begleitung aus und bitten um Weisheit und Kraft, ihre Kinder auch in Zukunft zu unterstützen, ihnen Freiheit zu gewähren und sie auf ihrem Glaubensweg zu stärken.

Wenn du andere Artikel ähnlich wie Die Kraft der Fürbitten am Konfirmationstag kennenlernen möchtest, kannst du die Kategorie Glaube besuchen.

Go up