Was sagt der Heilige Geist?

Leo XIV. und das Gebet des Mitgefühls

23/10/2025

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Mit seinem ersten Gebetsanliegen als Papst sendet Leo XIV. eine klare Botschaft an die Welt: Es ist Zeit, neu vom Herzen Jesu zu lernen. Im Mittelpunkt des Monats Juni steht dabei nicht eine theologische Abhandlung oder eine verdichtete Meditation, sondern das Gebet selbst – persönlich, innig und zutiefst missionarisch. Dieser Ansatz markiert einen spürbaren Stilwechsel und lädt Gläubige weltweit ein, die Kirche als einen Ort zu erleben, der vom Mitgefühl bewegt wird und aktiv auf die Menschen zugeht.

Was sagt der Bibel über die Weisheit?
Weis 7,7 Deshalb betete ich, und mir wurde Einsicht gegeben; ich rief den Herrn an, und der Geist der Weisheit kam zu mir. Apg 10,2 Der war fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus und gab dem Volk viele Almosen und betete immer zu Gott.

Das monatliche Gebetsanliegen des Papstes, das über das weltweite Netzwerk „Das Gebet des Papstes“ verbreitet wird, hat in der Ära Leo XIV. ein neues Gesicht bekommen. Obwohl der neue Pontifex alle von seinem Vorgänger Franziskus vorgesehenen Gebetsanliegen bestätigt hat, wie Pater Dag Heinrichowski SJ, der deutsche Sprecher des Gebetsnetzwerks, berichtet, liegt der Akzent nun anders. Leo XIV. ruft dazu auf, „dass die Welt im Mitgefühl wachse“. Dies ist mehr als ein frommer Wunsch; es ist eine Einladung zu einem inneren Weg, der zur Verwandlung führt und Kraft aus der persönlichen Beziehung zu Jesus schöpft, um diese dann in die Welt hinauszutragen.

Inhaltsverzeichnis

Ein Neuer Stil des Betens: Mehr als nur Meditation

„Herr, ich komme heute zu Deinem barmherzigen Herzen“ – so beginnt das erste Gebetsvideo von Papst Leo XIV. für den Monat Juni. Dieser Anfang ist symptomatisch für den neuen Stil. Wo Papst Franziskus oft in persönlich verdichteten Meditationen sprach, erhebt Leo XIV. das Gebet selbst zur zentralen Ausdrucksform seines Petrus-Dienstes. Es ist ein direkter Dialog, eine innige Zwiesprache mit Jesus, die alle Gläubigen zur Nachahmung einlädt. Dieser Ansatz betont die unmittelbare Beziehung zu Gott und die daraus erwachsende Kraft für den Alltag und die Welt.

In einer Zeit globaler Spannungen, fortwährender Kriege, sozialer Ungleichheiten und einer wachsenden Einsamkeit in vielen Gesellschaften erinnert der neue Pontifex an die heilende Kraft der inneren Christusbeziehung. Er zeigt auf, dass aus dieser Beziehung wahrer Trost erwächst, der nicht nur für das eigene Leben bestimmt ist, sondern eine tiefe Verwandlung bewirkt. Diese Verwandlung soll Menschen in Bewegung setzen und sie dazu befähigen, selbst zu Quellen des Trostes und des Mitgefühls für andere zu werden. Das Gebet ist somit kein Rückzug aus der Welt, sondern ein Sprungbrett in die Welt, eine Quelle der Sendung.

Das Herz Jesu: Quelle der Mission und des Mitgefühls

Papst Leo XIV. legt den Akzent bewusst auf eine missionarische Spiritualität, die vom Herz Jesu ausgeht. Sein Gebet ist eine Aufforderung, sich nicht nur dem eigenen Trost hinzugeben, sondern sich von der Begegnung mit Christus in eine aktive Mission senden zu lassen: „Sende uns aus dieser Begegnung in die Mission, eine Mission des Mitgefühls für die Welt“, betet er. Für den Papst ist das Herz Jesu nicht nur eine Quelle persönlicher Heilung und inneren Friedens, sondern der Ursprung einer Dynamik, die unweigerlich nach außen führt – zu den Leidenden, den Armen, den Ausgegrenzten und den Verlorenen.

Sein Gebet ist reich an biblischen Bildern, die die Tiefe des Mitgefühls Jesu widerspiegeln: Jesus, der „Mitgefühl über die Kleinen und Armen ausgießt“, der „sich von allen Formen der Armut berühren ließ“, der „uns ohne Maß mit seinem göttlichen und menschlichen Herzen geliebt hat“. Damit knüpft Leo XIV. an die reiche Tradition der mystischen Herz-Jesu-Verehrung an, wie sie besonders in der französischen und lateinamerikanischen Frömmigkeit verankert ist. Zugleich öffnet er diese ehrwürdige Tradition für die Herausforderungen der Gegenwart. Es geht ihm nicht um einen Rückzug in reine Innerlichkeit, sondern darum, diese tiefe Spiritualität als Impuls für soziale Verantwortung und konkretes Handeln zu verstehen. Die Liebe Christi, die aus seinem Herzen strömt, soll sich in der Welt manifestieren und die Herzen der Menschen verwandeln.

Gebetsstile im Vergleich: Franziskus vs. Leo XIV.

MerkmalPapst Franziskus (vorheriger Stil)Papst Leo XIV. (aktueller Stil)
Fokus der AnspracheOft persönlich verdichtete Meditationen über ein Thema oder AnliegenDas Gebet selbst als zentrale Ausdrucksform und Anliegen
Art der VermittlungReflektierende Gedanken, theologische Impulse, persönliche EinsichtenDirekter Gebetstext, Einladung zum Mitbeten und zur persönlichen Zwiesprache
HauptzielVerständnis vertiefen, zum Nachdenken anregen, Bewusstsein schärfenZur unmittelbaren Begegnung mit Jesus einladen, zur Verwandlung durch das Gebet führen
SchwerpunktDie Botschaft und ihre ImplikationenDie Handlung des Betens und ihre transformative Kraft
Wirkung auf GläubigeIntellektuelle und spirituelle AnregungDirekte Beteiligung, emotionales und spirituelles Miterleben

Eine Kirche des Mitgefühls: Der pastorale Plan Leo XIV.

Bereits bei seinem ersten Auftritt auf der Mittelloggia des Petersdoms war deutlich geworden, dass Papst Leo XIV. das Evangelium von innen her erneuern will. Sein Ruf „Friede sei mit euch“ – ein Echo auf die Erscheinung des Auferstandenen – war eine tiefgreifende Einladung zur Versöhnung und zum inneren Frieden. Mit dem Gebetsanliegen für Juni setzt er diesen Weg konsequent fort: Die Kirche der Zukunft wird nur dann glaubwürdig sein, wenn sie ein Herz hat – ein Herz für die anderen, besonders für diejenigen, die sonst übersehen, vergessen oder an den Rand gedrängt werden.

„Verändere, forme und verwandle unsere Pläne“, heißt es im Gebet des Papstes. Dies ist weit mehr als eine rein spirituelle Bitte; es ist ein umfassendes pastorales Programm, eine Vision für die gesamte Kirche. Der neue Papst fordert nicht weniger als eine tiefgreifende Umkehr: weg von einem selbstbezogenen Christentum, das sich vielleicht zu sehr um die eigenen Strukturen und Bedürfnisse kümmert, hin zu einer Kirche, die sich von Jesus formen lässt und die Welt mit seinem Blick sieht. Dieser Blick ist nicht verurteilend oder distanziert, sondern zutiefst mitfühlend, barmherzig und voller Nächstenliebe. Es ist ein Aufruf an jeden einzelnen Gläubigen und an die gesamte Gemeinschaft, sich von der Liebe Christi durchdringen zu lassen und diese Liebe dann in konkreten Taten des Mitgefühls in die Welt zu tragen.

Das Gebet von Papst Leo XIV. im Wortlaut

Beten wir, dass jede und jeder von uns in der persönlichen Beziehung mit Jesus Trost findet und von Seinem Herzen das Mitgefühl für die Welt lernt.

Herr, ich komme heute zu Deinem barmherzigen Herzen,
zu Dir, der Du Worte hast, die mein Herz entflammen,
zu Dir, der Du Mitgefühl über die Kleinen und Armen ausgießt,
über die Leidenden und über alles menschliche Elend.

Ich möchte Dich besser kennenlernen, Dich im Evangelium betrachten,
mit Dir sein und von Dir lernen
und von der Nächstenliebe, mit der Du Dich
von allen Formen der Armut berühren ließest.

Du hast uns die Liebe des Vaters gezeigt, indem Du uns ohne Maß
mit Deinem göttlichen und menschlichen Herzen geliebt hast.
Schenke allen Deinen Kindern die Gnade, Dir zu begegnen.

Verändere, forme und verwandle unsere Pläne,
damit wir in jeder Situation nur Dich suchen:
im Gebet, in der Arbeit, in den Begegnungen und in unserem Alltag.

Sende uns aus dieser Begegnung in die Mission,
eine Mission des Mitgefühls für die Welt,
in der Du die Quelle bist, aus der aller Trost fließt.

Amen.

Häufig gestellte Fragen (FAQs) zum Gebetsanliegen

Was ist der Hauptunterschied zu früheren Gebetsanliegen der Päpste?

Der Hauptunterschied liegt im Stil und der Form der Präsentation. Während frühere Gebetsanliegen oft von vertiefenden Meditationen oder Reflexionen des Papstes begleitet wurden, hebt Papst Leo XIV. das Gebet selbst als zentrales Element hervor. Es ist eine direkte Aufforderung zum Mitbeten und zur persönlichen Zwiesprache mit Jesus, die weniger auf eine theologische Auslegung als auf die unmittelbare Erfahrung des Gebets abzielt.

Warum ist das Herz Jesu so wichtig für Papst Leo XIV.?

Das Herz Jesu ist für Papst Leo XIV. von zentraler Bedeutung, da es die Quelle des göttlichen Mitgefühls und der bedingungslosen Liebe Gottes zu den Menschen symbolisiert. Es ist für ihn nicht nur ein mystisches Symbol, sondern ein dynamischer Ursprung, der zu aktiver Nächstenliebe und missionarischem Handeln anregt. Durch die Betrachtung des Herzens Jesu sollen Gläubige lernen, die Welt mit den Augen Christi zu sehen und mit seinem Mitgefühl zu handeln.

Was bedeutet „Mission des Mitgefühls“?

Die „Mission des Mitgefühls“ bedeutet, dass das aus der Beziehung zu Jesus geschöpfte Mitgefühl nicht bei der Person selbst verbleibt, sondern in die Welt hinausgetragen wird. Es ist ein Aufruf zu konkretem Handeln zugunsten der Leidenden, Armen und Ausgegrenzten. Es geht darum, aktiv Trost zu spenden, Ungerechtigkeiten zu begegnen und sich von den Nöten der Menschen berühren zu lassen, um dann entsprechend der Liebe Christi zu handeln.

Wie kann ich selbst am Gebetsanliegen des Papstes teilnehmen?

Sie können am Gebetsanliegen teilnehmen, indem Sie das Gebet von Papst Leo XIV. regelmäßig beten und sich persönlich mit dem Herzen Jesu verbinden. Darüber hinaus können Sie versuchen, das Thema des Mitgefühls in Ihrem Alltag bewusst zu leben, indem Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Mitmenschen achten, Barmherzigkeit üben und sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen. Das Gebetsnetzwerk des Papstes bietet zudem Informationen und Ressourcen zum monatlichen Anliegen.

Bestätigt Papst Leo XIV. die Gebetsanliegen seines Vorgängers?

Ja, Papst Leo XIV. hat alle von Papst Franziskus vorgesehenen Gebetsanliegen für die kommenden Monate bestätigt. Der neue Stil und die Betonung des Gebets als zentrales Element bedeuten jedoch nicht eine Abkehr von den Inhalten, sondern eine Neuausrichtung in der Art und Weise, wie diese Anliegen den Gläubigen nahegebracht werden. Es ist eine Weiterentwicklung, die die Kontinuität der päpstlichen Gebetstradition wahrt und gleichzeitig neue Akzente setzt.

Das erste Gebetsanliegen von Papst Leo XIV. ist somit ein kraftvolles Signal für eine Kirche, die vom Mitgefühl Jesu geprägt ist und sich aktiv in die Welt hineinbegeben will. Es ist eine Einladung an jeden Einzelnen, durch das persönliche Gebet eine tiefere Beziehung zu Jesus aufzubauen und sich von seinem Herz Jesu zu einer Mission des Mitgefühls für eine leidende Welt inspirieren und in Verwandlung bringen zu lassen. Möge dieses Gebet Früchte tragen und die Herzen vieler Menschen erreichen.

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